Urlaub an der Mosel Tag 6
Da heute ein etwas regnerischer Tag ist haben wir beschlossen durch Traben-Trarbach zu bummeln und uns das Mittelmoselmuseum mit umfangreichen Sammlungen zur bäuerlichen Wohnkultur des 19. Jahrhunderts, zum Wohnstil einer wohlhabenden Patrizierfamilie und zur Geschichte der Starkenburg, der Grevenburg anzusehen.
Das Haus Böcking, auch Palais Böcking genannt, ist ein barockes Patrizierhaus, das um 1760 für den sponheimischen Landkassierer Johann Adolf Böcking errichtet wurde.
In dieser Etage (Räume 6 bis 11) wird gezeigt, wie die Patrizierfamilie Böcking im 18. und 19. Jahrhundert lebte. Unter anderem sind Schlafzimmer, Herrenzimmer und Kontor zu sehen, die alle vollständig eingerichtet sind.
In derKampagne in Frankreich schrieb Goethe über seinen Aufenthalt im Hause Böcking:
„Nun überfiel uns die Nacht, bevor wir Trarbach erreichen oder auch nur gewahren konnten. Es ward stockfinster, eingeengt wussten wir uns zwischen mehr oder weniger steilem Ufer, als ein Sturm, bisher schon ruckweise verkündigt, gewaltsam anhaltend hereinbrach: bald schwoll der Strom im Gegenwind, bald wechselten abprallende Windstöße niederstürzend mit wütendem Sausen; eine Welle nach der anderen schlug über den Kahn, wir fühlten uns durchnässt. Der Schiffmeister barg nicht seine Verlegenheit; die Not schien immer größer, je länger sie dauerte, und der Drang war aufs höchste gestiegen, als der wackere Mann versicherte, er wisse weder wo er sei, noch wohin er steuern solle. [...] Endlich stiegen wir in Trarbach glücklich ans Land, wo man uns in einem leidlichen Gasthof Henne mit Reis alsobald anbot. Ein angesehener Kaufmann aber, die Landung von Fremden in so tiefer stürmischer Nacht vernehmend, nötigte uns in sein Haus, wo wir bei hellem Kerzenschein, in wohl geschmückten Zimmern englische schwarze Kunstblätter, in Rahm und Glas gar zierlich aufgehangen, mit Freude, ja mit Rührung gegen die kurz vorher erduldeten finsteren Gefährlichkeiten begrüßend erblickten. Herr und Frau, noch junge Leute, beeiferten sich, uns gütlich zu tun; wir genossen des köstlichsten Moselweins, an dem sich mein Gefährte, der eine Wiederherstellung freilich am nötigsten haben mochte, besonders erquickte.“
Und weiter gehts in Trarbach. Dort gibt es auch noch ein wenig schöne Bruchsteinarchtektur.